Drehverschluss oder Korkzapfen?
Ja, es gibt sehr wohl Alternativen zum Korkzapfen, sehr wertige sogar, den Drehverschluss. Er ist ideal, um Flaschen hermetisch und zuverlässig zu verschliessen. Dies gilt für die allermeisten der im Handel verfügbaren Weine. Gleichwohl, der Drehverschluss suggeriert bei vielen Weinliebhabern eine Minderwertigkeit, die fachlich nicht zutrifft.
Ich habe da eine pragmatische Haltung: Ich setze den Drehverschluss bei denjenigen Weinen ein, bei denen Du Kontinuität und Persönlichkeit erwartest. Der «nanumy» zum Beispiel, den ich heute trinke, soll genauso schmecken, wie derjenige den ich vor Monaten getrunken habe. Mit dem Drehverschluss kann ich das Versprechen abgeben, dass Du genau das trinken wirst, was ich in die Flasche fülle.
Beim Korkzapfen verhält sich das anders: Denn bei Jahrgangs- und Lagenweinen verwende ich den Naturkorken. Also bei jenen Weinen, die je nach Jahrgang, Traubensorte oder Lage des Rebberges eine spezifische Ausprägung haben. Mein «jeninser» aus dem 2019 schmeckt anders als derjenige aus dem 2018. Jeder Jahrgang hat seine eigene Handschrift – und die soll sich mit dem leicht luftdurchlässigen Zapfen auch in der Flasche noch weiterentwickeln dürfen.
Wer sich weiter in dieses Thema vertiefen möchte, sei diese aktuelle Radiosendung von SRF («Trend», 28.12.2022) wärmstens. empfohlen.